AUSSTELLUNG PAN MUSEUM UND SEINE AUSWIRKUNGEN

Zensur des weiblichen Künstlers oder ein Versehen?


…leider muss mich diesem Thema widmen, der Stein kam ins Rollen durch meine letzte Gemeinschaftsausstellung in Emmerich am Rhein. 

Ich bin wirklich keine Feministin, fühle mich nicht benachteiligt und/oder unterdrückt durch das männliche Geschlecht und das empfinde ich auch immer noch nicht so.

Der Stein des Anstoßes ist ein Kommentarverlauf aus meinem Facebook -Account , es war eine Reaktion auf die von mir veröffentlichten Fotos der Vernissage im PAN-Museum am 04.Mai 2023.

Dabei erregte ein Foto der Live-Performance besonderes Interresse….eine Momentaufnahme “Die Zensur von Künstlerinnen“ 

Auf dem Foto ist eine Frau im engen Netzanzug zusehen, die ihre Brüste von dem Stoff freigeschnitten und befreit hatte.


Diese Foto war meinem sogenannten „FACEBOOK-FREUND“ ein Kommentar wert und zwar:

                                        „Lächerlich“

Und wer mich kennt, der weiß, dass ich das so nicht stehen lassen kann, vor allen Dingen ohne Satzzeichen oder auf Groß und Kleinschreibung zu achten. Ich finde ein Satzzeichen bin ich Wert, soviel Zeit sollte sein.😉




Hier der „Eins zu eins“- Ablauf:



FACEBOOK-FREUND:

Lächerlich

ICH:

vielleicht, vielleicht auch nicht!

Es war ein Teil von der Veranstaltung, nicht mehr und nicht weniger.

FACEBOOK-FREUND:

was soll es denn zum ausdruckbringen,sexissmus,? also hat es einen sinn oder soll es einfach provozieren, soll es das weibliche Geschlecht deformieren, herab oder heraufsetzen, all dies ist offen

und weil es in der kulturhaupstadt berlin stattfindet kann man ja machen was man will und bekommt applaus,,tz,dabei hat das mit den Bildern überhaubt nichts zutun, es zieht Kunst und die Kuenstler die sich bemühen sich in den Dienst der Kunst zu stellen absolut ins lächerliche,bitte zur Variete show ja, aber in der Kunst bitte nein,,



ICH:

Wow....,

Erstens ...war es nicht in Berlin!

Zweitens...war ich einer der Künstler die sich bemühen, dass die eigene Kunst gezeigt und ernstgenommen, vielleicht noch hinterfragt wird, am Besten persönlich!

Drittens... lag das Rahmenprogramm nicht in meiner Hand!

...

UND

Viertens...und ich spreche aus Sicht einer Frau ( wen wunderts!)...mir ist es absolut Schnuppe, ob eine Frau ihre Brüste zeigt, aus welchen Gründen auch immer, ob in der Kunst, Klimaaktivisten oder im FKK Bereich.

Ich fühle mich als Frau weder herab- heraufgesetzt oder deformiert o.ä.

Das Einzige, dass ich verlange ist, dass ich als MENSCH mit Respekt behandelt werde und genau dieses gebe ich auch zurück.

Im übrigen ging es um die "Zensur von Künstlerinnen schon in der Geschichte" und es war eine Live Performance, die Fotos stehen nur für eine Momentaufnahme und nicht für die ganze Performance.

FACEBOOK-FREUND:

wie auch immer es gehört nicht zu einer Vernissage es sei denn man wird eingeweitj aber anscheinen was ja überraschend du meinste one nackt Gruß wäre ok ein nackter man nicht ? Ich habs öfters mal erlebt das mich nackte übelst überrascht haben an Orten wo man es nichtverwartet der Anblick war nicht schön und hat mich entwürdigtjjj in dem Punkt ist es völlig egal ob man oder Frau sicher wenn man weiß was auf einen zukommt ist das was anderes


…Bei dem letzten Kommentar von ihm war ich dann raus…den habe ich nicht mehr verstanden. Der wurde übrigens an einem Nachmittag geschrieben und nicht mitten in der Nacht, um schon mal Vermutungen direkt im Keim zu ersticken.



So, dass war für mich der Einstieg in die „Zensur“, ohne zu Ahnen, dass ich noch viel verstrickter und tiefer in diese Materie eintauchen würde, aber macht Euch selbst ein Bild.


Zu jeder Ausstellung gibt es einen Katalog und jeder teilnehmende Künstler bekam einen  und diesen schaute ich mir erst sieben Tage nach der Vernissage an, ich wollte ihn mir in aller Ruhe anschauen und ein wenig darin schwelgen.

Im Vorfeld sollte noch erwähnt werden, dass der Veranstalter und Organisator Daten für den Ausstellungskatalog haben wollte…Fotos, Portraitbild, Texte, Bildbeschreibung, Format, Technik, Vita, ….“sämtliche Daten“( wurde schriftlich von ihm ausdrücklich eingefordert).


…und da ich sehr gewissenhaft bin, habe ich mich damit beschäftigt, was und wie ich meine Vita und Bildbeschreibungen formuliere. Und auch mit stolz reinschreiben kann, dass ich schon vorher in Museen ausgestellt und Preise gewonnen habe!


Als ich den Katalog mir anschaute und bei mir auf der Seite ankam….traf mich der Schlag. Ich war wie gelähmt, ich konnte es einfach nicht glauben, was ich da sah und las:


1. Ein eigener Sinnreim von mir ….unvollständig …der Anfang fehlte (DAS ALLTÄGLICHE WIRD VERDRÄNGT), da es jeder schon zu meinen kennt, das wiederkehrende Wunder des Augenblicks, ist das vermeintliche Resultat unseres Spielgeschicks!

…somit ist und war es „Sinnfrei“

2. Meine WEBSITE wurde nicht genannt.


3. Und für mich das Schlimmste…meine komplette Vita, mein Stolz, meine künstlerische Identität wurde mir in diesem Katalog genommen!

Meine hart erarbeitete Vita, u.a. meine Museumsausstellungen in China wird einfach ausgestrichen, als nicht wichtig erachtet,

ohne mich zu informieren oder mit mir abzustimmen.


Bei anderen Teilnehmern funktionierte die Vita und deren Erreichbarkeit in dem Katalog hervorragend.


Und um dem noch eine Krone aufzusetzen, postete der Veranstalter für die teilnehmenden Künstler in den sozialen Medien: „Das es ein Ritterschlag für jeden Künstler sei, in einem Museum auszustellen!“ 


Das war für mich blanker Hohn, es hat mich tief erschüttert und auch sehr getroffen. Da gibt es kein reparieren, wieder gutmachen oder ähnliches. Der Katalog ist gedruckt!

Es macht mich auch wütend, es ist der erste deutsche Museums Katalog und es gibt keine Informationen über mich und verdammt nochmal…ich habe auch dafür bezahlt.


Meine Frage als Künstler in dem Körper einer Frau, ist das die Zensur der Künstlerin der Gegenwart?