Alltag und Gedanken eines Künstlers

Ich möchte heute über das Beenden eines neuen Werkes, dass gerade ansteht, schreiben.


Da ich gerade sehr intensiv in diesem Gefühl bin und damit einen Einblick geben und vielleicht transportieren kann und auch hoffe, dass ich die richtigen Worte dafür finden werde.


Es hat ein wenig Ähnlichkeit mit dem Beginn eines Bildes, dass ich im vorherigen Artikel beschrieben habe.


Eine innere Unruhe die sich breit macht mit dem Wissen, dass ich nur noch wenige Pinselstriche entfernt davon bin, diesen Pinsel für das jetzige Bild zur Seite zu legen.


Nun, wie erkläre und beschreibe ich diese Unruhe?


Sie entsteht in meiner Körpermitte, es fühlt sich an, als hätte ich zwei von drei Gängen eines Menüs gegessen. Mit viel Appetit und Neugier habe ich die Vorspeise genossen, sie steht für die leere Leinwand, die mit den ersten Farben gefüllt wurde.


Und diese Neugier und Vorfreude bleibt ungebremst auf die Hauptspeise mit der Erwartung, dass Sie ähnlich köstlich wird wie die Vorspeise. Der erste Hunger ist gestillt und Gelassenheit macht sich in mir breit, meine Hand führt automatisch den Pinsel und erste Details im Bild werden für mich sichtbar.

Der Hauptgang ist der Höhepunkt des Menüs, im Umkehrschluss ist es in meinem Bild die Aussagekraft, das Thema das final festgesetzt ist und die Harmonie im Bild weiter herausgearbeitet wird.


Es macht mich satt! Mein Magen ist wohl gefüllt und eine Art Entspannung und Zufriedenheit breitet sich in mir aus. Ich genieße diesen Moment, dem unbewusstem Ziel näher gekommen zu sein, vielleicht sogar entzückt darüber, welche Ideen/Fantasien/Eingebungen aus mir so hervor quellen!


Und jetzt komme ich an den Punkt, an dem ich mich gerade befinde, mein ganzes Körpersystem ist satt.

Ich empfinde eine Schwere, auch Müdigkeit und doch weiß ich, dass das „Menü“ noch nicht abgeschlossen ist und eine Pause zur Nachspeise ist unerlässlich.


In der Vergangenheit hatte ich einige Bilder nach der Hauptmahlzeit beendet und muss aus heutiger Sicht sagen, das Feinheiten für mich fehlen. Oder ein anderes Beispiel: ein Buch ohne Schlussteil ist nicht fertig…das Ende fehlt….die Nachspeise!


Jetzt sitze ich hier, mein Hunger ist vorübergehend  gestillt, doch das Bild will beendet werden und das macht mich unruhig, ich bin angespannt und doch auf höchstem Maße konzentriert, da ich mit einem nicht richtig platzierten Pinselstrich die Kunst und dessen Aussage zerstören könnte.


Meine Aufregung ist groß und dem werde ich jetzt nachgehen, die zuckersüße Nachspeise, das Tüpfelchen auf dem i, den Schlussteil schreiben oder ganz einfach…mein Bild fertig zu malen!



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