Ruhig und leise, aber voller Tatendrang fing mein neues Jahr an. Mit Fragen die ich mir stellte, wo könnte ich ausstellen?, wo bewerben?, wie sieht mein Marketing aus?, was muss ich alles beachten?...Facebook?...meine Website? Und wenn ich das Alles berücksichtige....
"Wann male ich eigentlich? "😉
Die selbstkritische Frage die immer wieder aufkommt: "Bin ich gut genug dafür?"
Tja,...ab wann ist Frau/Mann gut genug, wer legt dieses fest? Wer beurteilt oder verurteilt meine Hingabe zur Kunst, in der immer ein Seelenanteil von mir mit einfließt!
Fakt ist, dass beim entstehen eines Bildes immer mein Gefühl den Pinsel hält, um das auszudrücken wofür ich noch keine Worte habe! Es ist eine "Art" mich mitzuteilen, etwas aus meiner "Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft" zu zeigen.
Und genau so heisst dieses Bild, das Anfang dieses Jahres entstand.
Danach habe ich versucht mein Empfinden in Worte zu fassen:
Das Werk ist in verschiedenen Blautönen gehalten, deren Abstufungen wiederum von Dunkel bis Hell und alle Nuancen beinhaltet. Das Dunkelblau steht für innere Einkehr und immer wieder für die neue Auseinandersetzung mit der Wahrheit und dem eigenen ICH. Um so heller das Blau wird, verleiht es Frische und erfindet sich immer wieder neu.
Die Bewegung im Bild, von unten nach oben, die unterschiedlichen Gesichter und Augenpaare, die den Betrachter eindringlich fordernd, fragend betrachten, haben eine ganz eigene Dynamik und Spannung. Die zentrale Rolle im Bild ist ein Teil von einem Frauenkopf, der sich von den anderen Gesichtern unterscheidet, abhebt und aus dem Bild heraus tritt. Das Bild gleicht einem Zeitstrahl: Vergangenheit/Gegenwart/Zukunft ▪▪▪▪▪▪▪▪▪▪▪
Dieser verdeutlicht, wie Raum und Zeit miteinander verschmelzen und untrennbar sind.
Die Vergangenheit ist ein „Bündel“ der Erinnerungen, die mal mehr oder weniger in unserem Gedächtnis bleiben, die sich verzerren oder komplett auflösen. Und doch werden wir Teile von diesen Erinnerungen in der Zukunft wiederfinden, die wir in der Gegenwart erleben.
Das zentrale Frauengesicht ist eine Aufforderung für einen „Augenblick“ sich die eigene Gegenwart vor Augen zu halten mit samt seinen Gefühlen und Empfindungen. Hinzuschauen um den Blick einzufangen und sich Jetzt die Zeit zu nehmen, sich selbst zu begegnen.
Mit welcher Geschwindigkeit das Jetzt sich bewegt und zu Vergangenem wird, ist individuell und von dem Erlebenden abhängig.
Eine Vielzahl von Gesichtern der Vergangenheit überschatten öfters unser Leben und beeinflussen unsere Zukunft. Gefahren lauern am Festhängen des Vergangenen, die die Offenheit für das Aktuelle blockieren. Eine sehr starke Macht, die das zentrale ICH verschwinden lassen kann. Wir denken über unsere unmittelbare Gegenwärtigkeit hinaus und Kraft unserer Vorstellung verlassen wir das „Jetzt“ und kreieren eine Zukunft aus dem Vergangenen im Gegenwärtigen.
Das „Bündel“ Zukunft, lässt uns Glauben, dass es eine Zeit nach der Gegenwart gibt, wir nennen es : Erwartung, Hoffnung, Glück, Vorstellung. Zwei untrennbare große Gesichter, die die Leinwand auszufüllen vermögen, eingetaucht in eine Helligkeit die Hoffnung macht und doch sind sie nicht komplett zu sehen. Die Zukunft und die Vergangenheit vereint, die Dich jetzt hier mit ihren Augen fragen:
Lebst Du?
Die Fülle des Augenblicks zu erkennen und nach der eigenen Präsenz zu streben kann die Antwort auf das eigene „Sein“ sein!
Friedrich Rückert:
Nie stille steht die Zeit, der Augenblick entschwebt
Und den Du nicht benutzt, den hast Du nicht gelebt!
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